Wolf & Lehmann Das Gitarrenfachgeschäft
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Philosophie/Idee/Prinzip

Was ist NoWoMensur®?

Im Allgemeinen wird mit dem Wort Mensur die Länge der frei schwingenden Saiten zwischen Sattel und Stegschub bezeichnet. Das ist jedoch nicht korrekt. Die Mensur ist die Positionierung der Bünde auf dem Griffbrett, berechnet nach der jeweils gewählten Länge der frei schwingenden Saiten, z.B. 650 mm.

Unglücklicherweise entstehen bei einer absolut korrekt gebauten und gestimmten Gitarre bei den gegriffenen Tönen, schon am ersten Bund beginnend, deutliche Tonhöhenfehler, bezogen auf die Einteilung der Oktave in 12 gleiche Halbtöne. Diese Fehler werden auf jeder Saite umso größer, je höher der Ton ist, den man gerade spielt. Eine solche Gitarre wird allgemein von den Gitarristen als „nicht bundrein“ bezeichnet.

Die Gitarrenbauer haben zu allen Zeiten versucht, dieses Problem zu lösen, doch die praktikablen Ergebnisse führten immer nur zu Teilerfolgen. Eine Ausnahme bildet das „stimmbare“ Griffbrett von Walter Vogt. Es ist eine perfekte Lösung, die sich aber aus verschiedenen Gründen nicht durchsetzen kann.

Die beiden Amerikaner Paul Jacobson und Greg Byers haben unabhängig voneinander in den 90er Jahren Varianten der Mensurberechnung gefunden, die die Fehler erheblich korrigieren, jedoch schwierig umzusetzen sind.

Weltweit verbreitet ist die so genannte „Intonationszugabe“ (ca. 0,8 mm für e1 und ca. 1,5 mm für E6), durch die die Probleme gemildert, aber nicht beseitigt werden.

Der Grund dafür ist, dass die eigentliche Ursache der Fehler bis heute nicht gänzlich erkannt ist. Zu Recht gehen Gitarrenbauer und Wissenschaftler davon aus, dass es die physikalischen Eigenschaften der Saiten sind (Spannung, Elastizität, Steifigkeit, Masse usw.), die zu den Tonhöhenabweichungen führen. Doch wie diese Faktoren beim Spielen zusammenwirken ist nach wie vor relativ unklar.

Die Maßeinheit dieser Abweichungen ist Cent. Der Abstand zwischen zwei Halbtonstufen beträgt in der gleichstufigen Stimmung immer 100 Cent; 1­ Cent ist demzufolge 1/100 Halbtonschritt. Während in melodischen Linien – abhängig vom musikalischen Zusammenhang - Tonhöhenabweichungen von 30 Cent und mehr als korrekt gehört werden, können innerhalb von Mehrklängen und Akkorden schon Abweichungen von wenigen Cent als sehr unangenehm und störend empfunden werden, wie viele Gitarristen wissen. Das ist besonders auffällig beim Zusammenklang von Leersaiten und gegriffenen Tönen – sicher eine der Stärken der Gitarre.

Eigene Messungen an über 200 der unterschiedlichsten Gitarren, die alle dem derzeit üblichen Standard entsprachen, zeigen folgende, vom Instrument erzwungene Tonhöhenfehler bei korrekt gestimmten Saiten:

Diagr. 1

Man sieht hier deutlich, was man sonst täglich hört: die immer zu hohen g- und h-Saiten, der immer größer werdende Abstand der Fehler in Beziehung zu den freien Saiten (Null-Linie) und ebenso die immer größer werdenden Differenzen der sechs Saiten untereinander. Diese Tonhöhenfehler sind während des Spielens bei der Gitarre aus technischen Gründen nahezu unkorrigierbar (im Gegensatz zu Streich- und Blasinstrumenten). Auch eine Stimmung wie bei den Klavierinstrumenten ist für die Gitarre unmöglich, da jede Saite ca. 20 verschiedene Halbtöne hervorbringen muss und nicht für jeden Halbton eine gesonderte Saite zur Verfügung steht.

Die NoWoMensur® ist eine Lösung, diese Tonhöhenfehler zu korrigieren. Dabei handelt es sich streng genommen nicht um eine neue Mensur, denn die Berechnung der Bundpositionen geschieht nach derselben Formel wie bei jeder anderen Gitarre. Was jedoch neu berechnet wird, ist das ganze Mensursystem, das aus Griffbrett, Sattel, Stegschub und Saiten besteht, und das sehr sensibel auf jede Form von Abweichungen reagiert.

NoWoMensur® ist also ein Prinzip, ein Verfahren, das die Konfiguration der Elemente des Mensursystems verändert und dazu führt, dass alle auf der Gitarre erzeugten Töne eine bisher nicht gekannte Genauigkeit aufweisen. Die wichtigste Besonderheit ist dabei, dass das Verfahren auch bei bereits fertigen Instrumenten anwendbar ist.

Diagr. 2 zeigt das Ergebnis der NoWoMensur® bei fünf im Nachhinein korrigierten Gitarren:

Diagr. 2

Die Grafik zeigt deutlich, dass die Tonhöhenfehler bis weit über den Oktavbund hinaus verschwindend gering und praktisch unhörbar sind. Die Schwankungen bei der g-Saite entstehen eher aus spieltechnischen Gründen, die Saite reagiert in den hohen Lagen am empfindlichsten auf geringe Druckunterschiede.

Das Ergebnis der Korrektur ist optisch kaum wahrnehmbar: Es gibt keine Schrauben oder andere Verstellmöglichkeiten, keine verschiebbaren Bundelemente oder Bünde; man benötigt auch keinerlei besondere Hilfsmittel, um eine solche Gitarre zu stimmen, wie z.B. speziell programmierte Stimmgeräte o.ä. - ein gutes Gehör oder ein handelsübliches Stimmgerät reichen vollkommen aus - gut stimmende Saiten vorausgesetzt.

Und das Wichtigste: Die veränderte Gitarre stimmt nicht nur unvergleichlich besser, sie klingt auch schöner als vorher!

Jeder Gitarrist, der sich dafür interessiert, ist herzlich eingeladen, die Instrumente anzuspielen und sich eingehend zu informieren!

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